Wissen zum Anfassen – mit dem Touch Board

Das Touch Board ist ein einfach zu bedienendes und extrem vielseitig einsetzbares Werkzeug, um interaktive Projekte zu gestalten. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt, denn die Technologie hinter dem Touch Board funktioniert nach dem einfachen Motto: Alles, was Strom leitet, kann interaktiv werden. Vom Stift zum Becher zur ganzen Wand. So lassen sich zum Beispiel Plakate erstellen, die bei Berührung, Audio-Inhalte mit zusätzlichen Informationen abspielen.

Das Touch Board selbst muss man sich dabei wie eine Art digitale Jukebox vorstellen. Statt mit CDs oder Schallplatten kann es mit bis zu zwölf verschiedenen MP3-Dateien gefüttert werden. Jede dieser Dateien entspricht einer Elektrode auf dem Touch Board, die per Kabel mit dem Material verbunden wird, das „sprechen“ soll. Auf diese Weise lassen sich ganz neue Möglichkeiten der Präsentation und Wissensvermittlung erkunden. 

Dauer

  • variabel, von 90 Minuten bis zu ganzen Projekttagen

Material

  • pro Schüler*innen-Team ein Touch Board (Kosten: ca. 60 €)
  • eine SD-Karte
  • Lautsprecher
  • leitfähiges Material (z.B. Farbe oder Stifte)
  • Laptop

Klassenstufe

  • ab Klasse 5

Kategorie

  • Präsentieren, Dokumentieren

Einsatzmöglichkeit

Das Touch Board kann im Unterricht für die unterschiedlichsten Aufgaben eingesetzt werden. In vergangenen Projekten entwickelten Schüler*innen mit diesem Werkzeug zum Beispiel schon ein „intelligentes Klassenzimmer“, dessen Beleuchtung und Fensterjalousien sich mit Hilfe eines Touch Board und Bewegungssensoren steuern ließen, oder spielten ein Orchesterstück auf T-Shirts nach, die sie zuvor mit leitender Farbe bemalt hatten. Es geht aber auch eine Nummer kleiner: Mit Hilfe von Touch Boards lassen sich Plakate, auf denen zum Beispiel die Ergebnisse eines Projekttages zusammengetragen werden, interaktiv und inklusiv gestalten. So lassen sich zusätzliche Informationen als Audiodateien einsprechen, die bei Berührung der passenden Stelle auf dem Plakat abgespielt werden. Das Touch Board bietet Abwechslung für viele unterschiedliche Projekte im Schulalltag und seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten eröffnen große Räume für Kreativität.

Vorbereitung

Im Vergleich mit vielen anderen digitalen Tools für den Unterricht hat das Touch Board einen entscheidenden Vorteil. Trotz seiner breitgefächerten Einsatzmöglichkeiten braucht man keinerlei Programmierkenntnisse, um mit seiner Hilfe ein interaktives Projekt zu gestalten. Die MP3-Dateien, die später bei Berührung abgespielt werden sollen, werden zuvor einfach auf eine SD-Karte übertragen, die dann in einen dafür vorgesehen Slot im Board gesteckt wird. Für ein Touch-Board-Projekt braucht man also lediglich das Material, das mit Hilfe der Technik „zum Sprechen“ gebracht werden soll, sowie einen Laptop, SD-Karten und Lautsprecher, damit man die Aufnahmen auch tatsächlich hören kann.

Ablauf

1. Welches Projekt soll interaktiv werden?

Zuallererst müssen deine Schüler*innen und du natürlich entscheiden, welches Projekt ihr mit Hilfe eines Touch Board interaktiv gestalten wollt. Möchtet ihr mit den MP3-Aufnahmen Hintergrundinformationen zu einer Recherche vermitteln? Oder wollt ihr bei Berührung Geräusche oder Musik abspielen? Für den weiteren Verlauf dieser Erklärung nehmen wir mal an, dass ihr ein Plakat entwickeln wollt, dessen Text abgespielt wird, wenn man es berührt.

2. Ein Plakat entwerfen

Bevor deine Schüler*innen mit dem Touch Board arbeiten können, müssen sie zunächst ein Plakat entwerfen. Wichtig ist dabei, dass die Stelle Strom leitet, die später bei Berührung das Signal zum Abspielen der Audiodatei geben soll. Das kann man erreichen, indem man z.B. eine bestimmte leitende Farbe oder einen leitenden Stift (Graphitstift) verwendet.

3. Audio aufnehmen

Nun ist es an der Zeit, die Audioaufnahme zu machen, die den Text enthalten soll. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, offline mit einem klassischen Aufnahmegerät oder einem Smartphone, aber auch online, zum Beispiel auf speakpipe.com. Zu beachten ist dabei vor allem: Das Dateiformat der Aufnahme muss MP3 sein.

4. Audio-Aufnahme auf SD-Karte übertragen und richtig benennen

Verbinde jetzt die SD-Karte (mit Hilfe eines Adapters) mit dem Laptop, auf dem die MP3-Dateien gespeichert wurden. Die SD-Karte erscheint dort als Wechseldatenträger, auf den du die Aufnahmen ganz normal verschieben kannst. Ganz wichtig ist an dieser Stelle nun die Benennung. Denn das Touch Board registriert nur Dateien, die nach dem folgenden Schema benannt sind: TRACK000 bis TRACK011. Jeder dieser Namen korrespondiert mit einem Elektrode auf dem Touch Board. Wenn du zwei Dateien auf die SD-Karte verschiebst und sie TRACK000 und TRACK007 nennst, musst nachher die Elektroden mit den Nummern 0 und 7 verwenden. Wenn du fertig bist, einfach die SD-Karte auswerfen.

5. Das Touch Board betriebsbereit machen

Setze die SD-Karte in den dafür vorgesehenen Slot auf dem Board ein und verbinde das Touch Board selbst mit einem Kabel mit dem Stromnetz oder einer Batterie. Per USB kannst du einen Lautsprecher anschließen, damit deine Aufnahmen auch zu hören sind.

6. Das Touch Board mit dem Plakat verbinden

Dafür verwendest du jeweils ein Kabel mit einer Klemme an jedem Ende. Die eine Seite steckst du an die passende Elektrode am Touch Board (auf die richtige Bezeichnung achten), die andere Seite verbindest du mit der Stelle auf deinem Plakat, die du zuvor mit einem leitenden Material bearbeitet hast. Dann musst du nur noch das Touch Board eichen (mit dem kleinen Reset-Knopf) und schon kann das Plakat „sprechen“.

Funktion

Elektroden – Hier steckst du die Kabel an, über die du das Touch Board mit den Flächen verbindest, die deine Aufnahmen auslösen sollen.
SD-Karten-Slot – Nachdem du deine Aufnahmen am Laptop auf eine SD-Karte gezogen hast, steckst du sie hier ein.
Audio-Ausgang – Damit man deine Aufnahmen auch hören kann, musst du hier einen Lautsprecher anschließen.
Stromanschluss – Das Touch Board braucht Energie. Die liefert das Stromnetz oder eine Batterie, die hier über einen Stecker verbunden wird.
An-Aus-Schalter – Mit diesem Hebelchen schaltest du das Touch Board an und aus.
Reset-Knopf – Nachdem du alle Verbindungen hergestellt hast, musst du das Touch Board einmal eichen. Das machst du, indem du diesen Knopf drückst.

Ergebnisse

Das Touch Board gibt kein Projekt vor, es stellt lediglich die Mittel zur Verfügung, dieses interaktiv und außergewöhnlich zu gestalten. Dementsprechend variieren auch die Ergebnisse je nach zeitlichem und materiellem Umfang. Mit Hilfe der Touch-Board-Technologie lassen sich aber schon mit sehr geringem Arbeitsaufwand klassische Unterrichtsmittel wie Plakatpräsentationen in aufsehenerregende Erfahrungen verwandeln.

Einblick

Mit Plan B gegen den Plastikmüll – mit dem Touch Board

Werkzeug

Touch Board