Alles fließt – mit dem Makey Makey

Makey Makey ist eine Wortschöpfung aus dem englischen Satz „make a key“, was so viel bedeutet wie: Mache eine Taste. Und das erklärt schon sehr gut, um was es sich bei diesem Tool handelt. Makey Makey ist ein Werkzeug, um Alltagsgegenstände in eine Art Computertaste zu verwandeln, mit der sich dann ganz unterschiedliche Dinge steuern und auslösen lassen. Die einzige Voraussetzung: Diese Gegenstände müssen Strom leiten können. Das kann Alufolie sein, aber auch ein Stück Knete oder eine Banane. 

Als digitales Hilfsmittel im Unterricht bietet Makey Makey also sehr viele Möglichenkeiten, um den Erfinder*innengeist von Schüler*innen zu wecken. Das „Invention Kit For The 21st Centruy“, wie es seine Macher*innen nennen, eröffnet im Schulalltag neue Wege des Lernens. Über Stromkreise und einfache Programmierungen lassen sich viele kreative Projekte umsetzen. Und das Beste: Es braucht gar nicht viel Vorbereitungszeit. Einfach einstöpseln und los geht’s.

Dauer

  • variabel, von 90 Minuten bis zu einem ganzen Projekttag

Material

  • Ein Makey Makey-Kit (Kosten: ab ca. 45€)
  • Laptop
  • Bastelmaterial

Klassenstufe

  • ab Klasse 5

Kategorie

  • Programmieren

Einsatzmöglichkeit

Als Werkzeug für Erfinder*innen ist Makey Makey sehr universell und flexibel über alle Fachbereiche hinweg einsetzbar. Es kommt ganz darauf an, was man damit macht. Der Kreativität sind (fast) keine Grenzen gesetzt. Ein Schulprojekt in Schweden hat beispielsweise mit Hilfe von Makey Makey ein Treppenklavier programmiert, bei dem die einzelnen Stufen einer Klaviertaste entsprachen. Es lassen sich aber auch kleinere Ideen umsetzen. Interaktive Plakate zum Beispiel, die  vorher aufgezeichnete Informationen abspielen, wenn man die Gegenstände darauf berührt. Oder ein Trommelensemble aus Äpfeln.

Vorbereitung

Die Arbeit mit Makey Makey bedarf kaum Vorbereitungszeit. Als Werkzeug im Unterricht lässt es sich ganz intuitiv bedienen, was vor allem an seinem Design liegt. Das Makey Makey sieht nämlich aus wie ein alter Spielekonsolen-Controller. Die Anschlüsse, die später mit den Gegenständen verbunden werden sollen, um diese zu Tasten zu machen, sind nach ihren Funktionen gestaltet: ein Steuerkreuz für die Pfeiltasten nach oben, unten, rechts und links, sowie zwei runde Knöpfe für die Leertaste und den Mausklick. Auch der Programmieraufwand hält sich in Grenzen und die Umgebung ist so einfach gestaltet, dass selbst Anfänger*innen schnell damit zurecht kommen. Eine Makey-Makey-Box enthält neben dem Herzstück auch einige Verbindungskabel mit Krokodilklemmen. Somit hast du alles, was du brauchst, sofort zur Hand.

Ablauf

1. Welche Gegenstände sollen zu Tasten werden?

Zuallererst müssen deine Schüler*innen und du natürlich entscheiden, was genau ihr mit Hilfe von Makey Makey gestalten wollt. Es gibt viele Möglichkeiten, von einem interaktiven Plakat bis hin zu einem Klavier aus Küchenutensilien. Für diese Anleitung gehen wir einfach mal davon aus, dass du eine Birne miauen lassen möchtest.

2. Die Tasten vergeben und den Stromkreislauf bauen

Mit Makey Makey kann jeder Gegenstand zu einer Computertaste werden. In unserem Fall soll die Birne die Leertaste ersetzen. Damit das klappt, musst du zunächst ein Ende eines Kabels mit Hilfe der Krokodilklemme mit dem entsprechenden Anschluss auf dem Makey-Makey-Controller verbinden. Das andere Ende des Kabeln steckst du einfach in deine Birne. Der Fruchtsaft wird den Storm leiten!

3. Mit dem Computer verbinden

Nun wird es Zeit, das Makey Makey mit einem Laptop zu verbinden. Das funktioniert ganz einfach über ein USB-Kabel. Um die Birne zum Sprechen zu bringen, musst du ein kleines Programm schreiben. Keine Angst, mit der Programmiersprache Scratch ist das ganz einfach, denn die funktioniert nach einem Baukastenprinzip.

4. Ein Programm schreiben I

Gehe auf scratch.mit.edu und klicke in der obersten Zeile direkt rechts vom Logo auf „Entwickeln“. Damit startest du ein neues Projekt. Vor dir siehst du nun den Arbeitsplatz. In der Spalte am äußersten Linken Rand siehst du einige bunte Kreise, dahinter verstecken sich unterschiedliche Befehle zu den jeweiligen Oberbegriffen, u.a. „Bewegung“, „Klang“ und „Steuerung“. Wenn du auf einen dieser Kreise klickst, erscheinen rechts daneben die Befehlsbausteine. Für unser kleines Birnen-Experiment musst du „Ereignisse“ anwählen und dann den Baustein mit der Beschriftung „Wenn Taste Leertaste gedrückt wird“ einfach nach rechts auf den Arbeitsplatz ziehen. Das ist der erste Teil unserer Befehlskette.

5. Ein Programm schreiben II

Den zweiten Teil der Befehlskette findest du unter „Klang“. Wähle dort den Befehl „Spiele Klang Miau“ und ziehe ihn auf den Arbeitsplatz. Er passt wie ein Puzzleteil unter den ersten Teil und du hast dein kleines Programm geschrieben. Probiere es aus. Wenn du jetzt die Leertaste drückst, erklingt ein Miau aus deinen Laptopboxen.

6. Das Makey Makey erden

Damit deine Erfindung funktioniert, musst du nur noch einen geschlossenen Stromkreislauf herstellen. Deshalb musst du das Makey Makey erden. Das funktioniert ganz einfach, indem du die entsprechende Stelle am unteren Rand des Controllers mit deinem Finger festhält. Alternativ kannst du auch dort ein Kabel anbringen und dann einfach das andere Ende dieses Kabels zwischen deinen Fingerspitzen halten. Tippe jetzt auf die Birne und sie wird miauen!

Funktion

Kategorien – Die bunten Kreise stehen für die jeweiligen Oberkategorien der unterschiedlichen Befehle, die du auswählen kannst.
Befehlsbausteine – Wenn du eine Kategorie ausgewählt hast, erscheinen hier die verschiedenen Befehlsbausteine, die dir zur Verfügung stehen. Wähle einen aus und ziehe ihn per drag & drop auf den Arbeitsplatz.
Arbeitsplatz – Hier baust du dein Programm zusammen. Verbinde einzelne Befehlsbausteine zu Befehlsketten. Sie passen wie Puzzleteile ineinander.
Hier kannst du das Makey Makey mit deinem Computer verbinden
Hier kannst du ein Objekt anschließen, z.B. eine Birne.
Hier erdest du dein Makey Makey
Hier kannst du weitere Objekte anschließen, mit denen zu dann z.B. ein Computerspiel steuern kannst. Die Objekte wirken dann wie Pfeiltasten.

Ergebnisse

Makey Makey lässt sich als Werkzeug für sehr unterschiedliche Projekte im Unterricht einsetzen. je nachdem wie viel Zeit du investierst, fallen auch die Ergebnisse aus. Die Schüler*innen lernen so nicht nur etwas über das eigentliche Thema, mit dem sie sich auseinandersetzen, sondern bekommen auch einen Einblick in die Logik, die hinter Programmiersprachen steckt.

Einblick

Bauhaus reloaded – mit Makey Makey

Werkzeug

Makey Makey