Festgehalten in einem selbst gestalteten Blog – mit WordPress
Kontext
Anke Mandler ist aufgeregt, als sie in ihr neues Projekt startet. Die Lehrerin hat schon öfter mit digitalen Tools im Unterricht gearbeitet. Einen eigenen Blog aufsetzten, das ist aber auch für sie eine neue Erfahrung. „Da musste ich mich auch erstmal hinsetzen und ausprobieren“, sagt Anke. Sich selbst sieht die Lehrerin deshalb in einem „Learning by Doing“-Prozess. Ganz ähnlich wie ihre Schüler*innen.
Anke unterrichtet Französisch und Deutsch an einer Privatschule in Berlin. Für das Blog-Projekt hat sie sich ihre 11. Klasse ausgesucht. Ihre sechs Schüler*innen sollen in den kommenden Wochen Unternehmen kontaktieren, besuchen und Gespräche mit den Mitarbeiter*innen führen.
Über deren Lebensweg und Tätigkeit, aber auch über die Voraussetzungen im Job und die eigene Zufriedenheit. Ihre Ergebnisse sollen sie dann mit Hilfe von WordPress in einem eigenen Blog dokumentieren.
Es geht also um den Umgang mit Technik, darum, in Wort und Gestaltung präsentieren zu lernen. Einerseits. Andererseits bietet sich hier für die Schüler*innen die Möglichkeit nach draußen zu gehen und Kontakte zu knüpfen. Eine Inspiration für die Studien- und Berufswahl, die die Schüler*innen in naher Zukunft erwartet.
Ablauf
Als wir Anke im Unterricht besuchen, steckt das Projekt noch in der Anfangsphase. Gemeinsam mit ihren Schüler*innen rekapituliert die Lehrerin die ersten Schritte: Wie hat das Anfragen der Firmen geklappt? Haben alle einen Termin bekommen? Bei denjenigen, bei denen noch kein Kontakt zustande kam, gibt Anke Tipps.
In einer vorherigen Stunde haben sich die Schüler*innen jeweils in Zweier-Teams gegenseitig interviewt; sie sollten herausfinden, was Arbeit für sie selbst und ihre Mitschüler*innen bedeutet. Der technische Wissenstand ihrer Schüler*innen hat Lehrerin Anke überrascht: »Ich bin davon ausgegangen, dass die das alle können und alle schon mal gemacht haben. Aber dem ist nicht so. Die bloggen nicht wild rum. Die lesen das, aber machen das nicht selbst.« Deshalb zeigt die Lehrerin heute am digitalen Board zur Orientierung ihren eigenen Beispielblog und erklärt, wie das Ergebnis aufgebaut sein sollte: »Das ist die Startseite, da ladet ihr am besten ein Bild als Eyecatcher hoch.«
Atmosphäre
Aufgrund der kleinen Klassengröße kann Anke entspannt und ausführlich auf die Probleme und Fragen ihrer Schüler*innen eingehen. Auf Unsicherheiten reagiert sie mit Verständnis und konstruktivem Feedback. Anke betont die Freiheit, die ihre Schüler*innen in jedem Schritt ihres Projekts haben: »Ihr entscheidet das, es ist euer Blog.«
Die Schüler*innen gehen unterschiedlich an die Sache heran. Einige haben sich schon vor dem Besuch im Unternehmen einen Text mit ihren Erwartungen vorgeschrieben, andere haben ihren Login verloren: »Ich hab meinen Blog irgendwie verloren, ernsthaft!« Fast alle aber haben schon ihr Unternehmen kontaktiert und eine Rückmeldung erhalten.
Ergebnisse
tbd
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Schüler*innen-Stimmen
Wir unterhalten uns nach der Stunde mit einigen Schüler*innen, die den Kurs besucht haben.
Wir fragen sie, wie sie den Unterricht mit digitalen Tools empfanden.
Fazit
Anke findet WordPress als Tool eigentlich ziemlich gut. Die Plattform sei frei zugänglich und einsteiger*innenfreundlich. Trotzdem will sie ihre Schüler*innen aber auch dafür schärfen, nicht zu freigiebig mit den eigenen Daten umzugehen.
Die Vorbereitungszeit für das Projekt sei nicht „total wenig“ gewesen, sagt die Lehrerin und lacht. So wie bei allen Sachen eben, die man erst einmal selbst ausprobieren muss. „Wenn ich mir als Lehrerin etwas aussuche, wo ich erstmal selbst durchsteigen muss, steigt natürlich die Vorbereitungszeit.“
Wir möchten von Anke wissen, warum sie sich für einen Blog als Format für ihren Unterricht entschieden hat:
Erfahrungen
Die meisten Lehrkräfte an Ankes Schule benutzen iPads im Unterricht, zum Beispiel um kurze Filme zu machen oder für Recherche. „Seitdem ich mit digitalen Tools arbeite“, sagt Anke, „habe ich das Gefühl, dass ich die Schüler*innen anders abholen kann.“ Mit den iPads als Unterrichtsmedium könne man zum Beispiel Schüler*innen ansprechen, die eine Blockade haben, von Hand zu schreiben. Digitale Hilfsmittel sind für Anke eine gute Möglichkeit, um Kreativität zu fördern.
Mit digitalen Medien als Hilfsmittel im Unterricht könne immer etwas schiefgehen, sagt Anke. „Dann muss man eben darauf reagieren.“ Da geht es um Schüler*innen, die eine andere App benutzen oder sich mit dem iPad etwas ganz anderes anschauen. Aber eben auch um die eigene Zeitplanung als Lehrerin. Denn Schüler*innen, die kreativ arbeiten und ausprobieren, brauchen manchmal mehr Zeit, als man ursprünglich eingeplant hat.
»Ich habe aber auch gemerkt, dass ich ganz genau überlegen muss, wann ich so ein digitales Medium wie ein iPad im Unterricht einsetze. Wann es Sinn macht und wann nicht – auch und vor allem vom Aufwand her.«
Zum Schluss fragen wir Anke noch: